Historischer Stadtrundgang Vluyn

Einführung in die Stadtgeschichte

(© Museumsverein Neukirchen-Vluyn)

Dieses Projekt wurde ursprünglich gemeinsam mit dem Museumsverein, dem Arbeitskreis Vluyn Stadtmarketing und dem Sponsorenkreis Wirtschaft und Kultur in der Stadt Neukirchen-Vluyn als "Historischer Stadtrundgang Vluyn" realisiert. (© Museumsverein Neukirchen-Vluyn)

 

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Die Stationen auf GoogleMaps

Die einzelnen Stationen:

1. Niederrheinallee 315/ Ecke Leineweberplatz

"Wohn- und Geschäftshaus"

erbaut um 1800 als Wohnhaus mit Nagelschmiede

um 1870 führt der Fabrikant Peter Samanns hier ein Lebensmittel- und Manufakturwarengeschäft mit eigener Fabrikation von Tuch- und Kleiderstoffen

um 1899 baut er an der Rayener Straße eine Steppdeckenfabrik, die bis 1957 besteht

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2. Niederrheinallee 309 - 311

"Wohn- und Geschäftshaus"

1835 von Johann Springen erbaut mit Park- und Gartenhaus in Fachwerkbauweise

seitdem in Familienbesitz

Johann Springen beschäftigt zahlreiche Hausweber und gründete 1842/43 eine "Mechanische Inlettweberei", die seine Söhne weiterführen

Sohn Gottfried bewohnt mit seiner Familie das elterliche Haus

1945 eröffnet seine Tochter Ilse Hartmann hier ein Schreib- und Spielwarengeschäft, das bis 1984 besteht

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3. Springenvilla

die an der Niederrheinallee gelegene Springenvilla stammt aus der Gründerzeit

Johann Springen betreibt gegen Ende des 19 Jh. eine Inlett-Weberei

die blühende Textilindustrie ermöglicht dem Fabrikanten den Bau des stilvollen Gebäudes

die angrenzende Fabrik wird 1981 niedergelegt, so dass nur noch die Springenvilla an das Erbe der Vluyner Industriegeschichte erinnert

seit den 60er Jahren beherbergt die Springenvilla Einrichtungen der Grafschafter Diakonie

seit 1994 Baudenkmal

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4. Niederrheinallee 320

"Postamt Vluyn"

1888 als Mietpostgebäude mit der Hausnummer 47 1/9 durch den Kaufmann Gerhard Samanns errichtet

1931 Anbau des rückwärtigen halbrunden Treppenhauses und Selbstwählamt

bis 2001 als Postamt in Betrieb

seit 1991 Baudenkmal

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5. Pastoratstraße 5 - 7

"Drogerie Göschel"

1894 durch den Vluyner Baumeister Johannes Huhnen errichtet

Wilhelm Göschel der Schwiegersohn, eröffnete hier ein gut sortiertes Warenhaus

1927 erweiterte dessen Sohn Hans Göschel das Geschäftshaus und betreibt mit seiner Schwester Annie die erste Drogerie mit Fotoabteilung in Vluyn, die bis in die 1970er Jahre bestehen bleibt

in der Folgezeit Nutzung als Friseursalon und Erwerb durch die Stadt Neukirchen-Vluyn als Reservefläche für einen eventuellen Ausbau der Kulturhalle

nach dem Weiterverkauf durch die Stadt erfolgte eine grundlegende Sanierung durch den neuen Eigentümer

 

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6. Pastoratstraße 15

"Doktorhaus"

um 1820 erbaut

1851 bis 1879 Wohnhaus und Praxis des Wundarztes 1. Klasse August Göschel, dem zugelassenen Kompanie-Chirugen und Geburtshelfer bei der 7. Artillerie Brigade Wesel

1885 übernimmt Dr. Hugo Hertel die Arztpraxis, der dort bis 1909 praktiziert

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7a. Pastoratstraße 18

"Altes Pastorat"

1658 als Wiedenhof erstmalig erwähnt gehört es zu den ältesten Gebäuden in Vluyn

ab 1791 Pastorat der evangelischen Kirchengemeinde Vluyn als zweigeschossiger Ziegelbau mit rückwärtigem Stattteil

1803 erweitert

dient bis 1909 als Pfarrhaus

seit 1982 Baudenkmal

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7b. Pastoratstraße 23

"Ev. Gemeindesaal"

Plan und Ausführung erfolgten 1895 durch Maurermeister Tilmann Geldermann

der Haupteingang in der Mitte des Gebäudes wird 1911 durch 2 seperate Zugänge ersetz, um die beiden Innenräume besser nutzen zu können

die Türblätter sind Original erhalten

seit 1991 Baudenkmal

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8. Niederrheinallee 331

"Kellerkamer"

als Ackerbürgerhaus Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut

zählt zu den ältesten Gebäuden in Vluyn

die Fassadengliederung zeigt linksseitig die namensgebende Kellerkamer, dem Raum über dem Keller; dieser liegt wegen der geringeren Ausschachtungstiefe des Kellers zwischen den Stockwerken

1745 Wohn- und Amtssitz des Gemeindevorstehers Wilhelm Pannenbecker, in dessen Amtsräumen das Vluyner Schützensilber meistbitend verkauft wird

um 1920 führt Jakob Neumeyer hier eine Bäckerei & Conditorei

seit 1981 Baudenkmal

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9. Niederrheinallee 337

"Wohn- und Fabrikgebäude"

erbaut 1822 als Wohn- und Firmensitz des Baumwollfabrikanten Jakob Jans, genannt Küppers

um 1850 größter Arbeitgeber in Vluyn mit zeitweise 150 Hauswebern

Jakon Jans ist Mitbegründer der Vluyner Poststation

1841 und ab 18454 Vizepräsident und Förderer des Neukirchener Erziehungsvereins

seit 18778 ist das Haus im Besitz der Familie Krenmers/Beckmann

seit 1991 Baudenkmal

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10. Niederrheinallee 343

"Gasthof zur Post"

das Gebäude mit der ehemaligen Hausnummer Vluyn 22 dient von 1741 bis 1898 als erste Postexpedition von Vluyn

erster Postmeister ist Heinrich Jans

neben dem Postamt mit Morsestation befindet sich im Haus noch ein Kolonialwarenladen

etwa Mitte des 19. Jh. angebauter "Gasthof zur Post" und Haltestelle der Postkutsche von Moers nach Aldekerk bestehen bis 1905

danach bis 1957 im Hintergebäude die "Niederrheinische-Dampf-Kaffee-Rösterein"

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11. Bahnhof Vluyn

mit dem Bau des Vluyner Bahnhofs wird am 1.5.1909 die erste Teilstrecke der Moerser Kreisbahn Moers/Vluyn/Schaephuysen in Betrieb genommen

sie befördert neben Personen auch Vieh und Industriegüter, seit dem Aufbau der Zeche Niederberg überwiegend Kohle

im 2. Weltkrieg bringt die Bahn auch die Zwangsarbeiter der Zeche nach Dickscheheide

bis zum 28.9.19678 fahren ca 50 Mio. Menschen mit der Kreisbahn

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12. Kirchplatz

"Dorfkirche Vluyn"

1482 wurde die St. Antonius-Kapelle urkundlich erwähnt

seit der Reformation der Grafschaft Moers 1580 evangelische Dorfkirche

1614 selbstständige Pfarre

Teile des Glockenturms stammen noch aus dem 15. Jahrhundert

Abbildung des Antoniuskreuzes im Mauerwerk rechts vom Hauptportal

aufwändige Renovierung der Kirche zu Beginn des 21. Jh.

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13. Schulplatz 12

"Wohn- und Geschäftshaus"

1899 von Peter Minhorst erbaut

Fassade ist original erhalten

1825 Geschäftsgründung der Klee-, Gras- und Feldsamen Großhandlung Minhorst

an der linksseitigen Verladerampefuhren die Pferdewagen der Bauern vor

seit 1999 Baudenkmal

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14. Rayener Straße 21

"Alte Schmiede"

Eheleute Bernhard und Sybilla Hufen erwerben 1853 die Schmiedewerkstatt mit Wohnhaus von dem Maurer J. Tendick, der nach Amerika auswandert

bis 1974 arbeitet die Familie Hufen hier über 4 Generationen als Grobschmiede für Wagenbau und Hufbeschlag

inzwischen musste das nicht denkmalgeschützte Objekt einem Neubau weichen

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15. Feldstraße 20

"Lehrerhaus"

Ältester Teil des Hauses wird 1828 von Peter Kremers erworben

ab 1899 führt Peter Wittfeld hier mit seiner Schwester Agnes einen Kolonialwarenladen

Anfang des 20. Jh. erhält das Haus den Beinamen "Lehrerhaus", da die erste Etage des Vorderhauses von den ledigen Lehrern der Vluyner Dorfschule bewohnt wird

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16. Am Klotzfeld

"Altenheimat"

der älteste Teil des Gebäudes ist 1883 von Peter Samanns als Gebetsheilanstalt erbaut

ab 1892 wird es unter dem Namen "Versorgungshaus" als Mütter-, Kinder- und Säuglingsheim des Vereins für innere Mission geführt

1966 erfolgt die Umwandlung in ein Altenheim

seit 1984 Baudenkmal

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